
2. Juli 2025, Schliersee - Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) feiern am 1. Juli ihr 20-jähriges Bestehen und blicken auf zwei Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit für den Wald, die Natur und die Menschen in Bayern zurück. Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 steht das Unternehmen vor der durchaus anspruchsvollen Aufgabe, die vielfältigen Interessen an den bayerischen Wäldern in Einklang zu bringen. Im Bergwald und dem Alpenvorland der Landkreise Miesbach, Rosenheim und München übernimmt der Forstbetrieb Schliersee diese Aufgabe – und feiert das Jubiläum am Samstag, den 26. Juli 2025 mit verschiedenen Führungen in allen drei Landkreisen über die Arbeit der Försterinnen und Förster im Staatswald.
Neue Vision zum Jubiläum: Der beste Wald für Bayern
Von den rund 720.000 Hektar Staatswald betreut der Forstbetrieb Schliersee rund 34.000
Hektar. Die Wälder in der Region sind geprägt von Bergmischwäldern aus Fichte, Buche,
Tanne und Mischbaumarten wie Bergahorn, Vogel- und Mehlbeere. Bei der Bewirtschaftung
setzt der Forstbetrieb auf die naturnahe Forstwirtschaft, das Ziel ist klar formuliert: „Wir
gestalten für die Menschen in Bayern den besten Wald und machen ihn fit für den
Klimawandel.“
Forstbetriebsleiter Lasse Weicht erklärt: „Jeder hat eine andere Vorstellung davon, was für
ihn der beste Wald ist: Holzproduzent, Erholungsort, Naturschutzraum, Trinkwasserlieferant
und auch Arbeitsplatz oder der Ort zum Jagen. Wir streben täglich danach, diese
verschiedenen Ansprüche der Gesellschaft möglichst gut zu erfüllen. Dabei kann der beste
Wald je nach örtlicher Situation ganz unterschiedlich aussehen.“
Mammutaufgabe Klimawandel
Damit die Staatswälder ihre vielfältigen Funktionen auch in Zukunft wahrnehmen können,
müssen die Försterinnen und Förster den Waldumbau vorantreiben und die Wälder auf den
Klimawandel vorbereiten: „Wir setzen auf gemischte Wälder mit mindestens vier
unterschiedlichen Baumarten,“ erklärt Lasse Weicht. „Seit Gründung der BaySF haben wir
allein in unserem Forstbetrieb rd. 1.100 Hektar neue Kulturen mit robusten und
klimatoleranten Bäumen begründet.“ Baumarten wie die Tanne, Lärche, Douglasie oder der
Buche kommen dabei zum Einsatz. Betriebsleiter Lasse Weicht setzt im Forstbetrieb
Schliersee aber auch auf seltenere Baumarten wie die Eibe, Erle, Elsbeere oder Mehlbeere.
„Allein in diesem Jahr pflanzen wir im Forstbetrieb rd. 120.000 junge Bäume. Dazu kommt
noch rund drei Mal so viel Naturverjüngung. Indem wir zum richtigen Zeitpunkt gezielt
auflichten und engagiert jagen, sorgen wir dafür, dass sich die Bäume natürlich verjüngen
können.“
Wie geht es weiter
Die kommenden Jahre stellen die Bayerischen Staatsforsten vor große Herausforderungen.
Der Klimawandel verändert die Wälder, neue Anforderungen an den Naturschutz entstehen,
und die Nachfrage nach heimischem Holz wächst. „Wir werden uns weiterhin mit viel
Herzblut für einen gesunden, vielfältigen und zukunftsfähigen Wald in Bayern einsetzen –
für die Natur, für die Region und vor allem für kommende Generationen.“ Dazu gehört auch
der Ausbau nachhaltiger und klimafreundlicher Energieformen. Derzeit erzeugen gut
hundert Windräder grünen Strom im bayerischen Staatswald, bis zu 500 könnten es
bayernweit im Staatswald werden. Erst vor wenigen Wochen wurden drei Windenergieanlagen auf den Flächen des Forstbetriebs Schliersee, im Hofoldinger Forst errichtet. „Das Unternehmen wird damit seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und leistet einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft,“ so Forstbetriebsleiter
Weicht.
Waldführungen, Radltouren & Wanderungen mit Forstleuten
Reviere Hofolding und Otterfing:
Waldradltour im Hofoldinger Forst mit drei Startpunkten (Hofolding, Sauerlach, Otterfing) zu den Themen Waldumbau, Waldbewirtschaftung und Naturschutz. Ende mit einer gemeinsamen Brotzeit!
Uhrzeit | 9.30 Uhr bis ca. 14.00 Uhr (endend mit Brotzeit) |
Treffpunkte | Hofolding: Prielweg 1 85649 Brunnthal Sauerlach: Robert-Bosch-Str. Kreuzung Mühlweg, 82054 Sauerlach, Otterfing: Staudenfeldweg 6, 83624 Otterfing |
Anmeldung | Erforderlich, bis 25. Juli unter info-schliersee@baysf.de |
Ausrüstung | Fahrrad, Helm, kleiner Snack & Getränke |
Reviere Bad Wiessee und Kreuth:
Bad Wiessee: Radltour zur Schwarzentenn Alm für Familien (Eltern und Kinder ab 3 Jahren) mit E-Bike oder normalem Fahrrad. Strecke ca. 6 km mit 350hm Höhenunterschied. Mit verschiedenen spielerischen Stationen zu den Themen „Bewohner des Waldes und alles rund um den Wald“. Die Führung endet an der Schwarzentenn Alm. Anschließend gemeinsame Einkehr erwünscht.
Kreuth: Besichtigung einer Seilbahnanlage zur Holzernte im Revier Kreuth zu den Themen „Holzernte im Gebirge und alle Themen rund um den Hochgebirgswaldbau“. Fußmarsch ca. 5 km im ebenen Gelände zur Seilbahn und zurück.
Uhrzeit | 9.30 Uhr bis ca. 12.00 Uhr |
Treffpunkt | Klamm 2, 83708 Kreuth (für beide Führungen) |
Anmeldung | Erforderlich, bis 20. Juli unter hannes.deininger@baysf.de (Führung Bad Wiessee) oder Lorenz.biller@baysf.de (Führung Kreuth) |
Hinweise | Outdoorbekleidung und festes Schuhwerk empfohlen. Veranstaltung findet nur bei trockener Witterung statt! Für Radltour in Bad Wiessee geeignetes Fahrrad und Helm. |
Reviere Bayrischzell und Spitzingsee:
Wanderung in das Klooascher Tal, auf der Tour sehen wir verschiedene Waldbilder und die Klooaschaualm als geschütztes Geotop mit einer Vielfalt an Orchideen, geplantes Ende an der Klooaschau mit einer kleinen Brotzeit für die Teilnehmer.
Uhrzeit | 10.00 Uhr bis ca. 12.30 Uhr, endend mit Brotzeit |
Treffpunkt | Gasthaus Zipflwirt, Tiroler Str. 80, 83735 Bayrischzell |
Anmeldung | Erforderlich, bis 20. Juli unter christian.lischka@baysf.de und/oder bernhard.reissner@baysf.de |
Hinweise | Parkmöglichkeiten beim Zipflwirt gegen kleines Entgelt. Keine besondere Ausrüstung erforderlich. Bei schlechtem Wetter mit Alternativprogramm. |
Revier Oberaudorf:
Gemeinsame Wanderung zur ehemaligen Rieslaualm auf ca. 1.100 m NN. Fachkundige Führung durch die Biologin Frau Mayr, Vorstellung Feuchtwiesen-/Magerrasenpflege und des zugehörigen Mahdkonzeptes, artenkundliche Beispiele, Schutzmaßnahmen Gelbbauchunke.
Uhrzeit | 10.00 Uhr bis ca. 13.00 Uhr |
Treffpunkt | Wandererparkplatz Soilach, Gemeinde Frasdorf |
Anmeldung | nicht erforderlich |
Hinweise | Alternativ zur Wanderung kann auch mit dem Sessellift zur Mittelstation der Hochriesbahn gefahren werden, ab da ist das Exkursionsziel mit einem ebenen Wanderweg erreichbar. Einfache Wanderbekleidung, Getränke und Snacks werden empfohlen. |